Über Erfüllung, Glück und das Leben nach dem Tod

Liebe Anna!

 

Zurück zu deiner Frage, ob ich an ein Leben nach dem Tod glaube. Und wenn ich daran glaube, wie ich mir das dann vorstelle. Wie es sich anfühlt, wie es dort aussieht, wie es dort riecht? Ob's dort was zu sehen gibt? Was man dort wohl machen kann?

 

Ich weiß, dass dich dieses Thema seit längerem beschäftigt. Ich habe einen Vorschlag für dich: 

Stelle dir folgende Fragen mal in Bezug auf dein jetziges Leben.

 

  • Wie fühlt es sich momentan an?
  • Was genau nimmst du gerade wahr?
  • Was riechst du?
  • Was schmeckst du?
  • Was hörst du?
  • Was ist dir besonders wichtig?
  • Was möchtest du wirklich gerne erleben?
  • Welche Menschen möchtest du bewusst noch mehr genießen?
  • Welche Musik berührt dich?
  • Was wolltest du schon immer mal ausprobieren?
  • Welchen Werten möchtest du treu bleiben?

 

Setze dich hin, zünde dir ein Kerzerl an und schreib's auf. Ich bin mir sicher, das tut dir gut. Was du dann vor dir hast, sind alles Dinge, die zu deinem Horizont passen. Dann musst du nur noch den ersten kleinen Schritt machen, der in deine Richtung passt. Das kann ein Anruf sein, eine zärtliche Berührung, ein Musikstück, das du dir anhörst oder ein bewusstes Nein auszusprechen, wo du früher aus Gewohnheit Ja gesagt hättest. Einfach aus dem Grund, weil es mit deinen Werten nicht übereinstimmt. 

 

Und das machst du dann Tag für Tag. Leben. Nicht stehen bleiben. Ein nächster kleiner Schritt. Einer, bei dem du merkst, du fühlst dich wohl in dir. Dass das, was du tust, zu einem harmonischen Gefühl in deinem Körper führt.

 

Was ich damit sagen will: Grab deine Wünsche und Sehnsüchte aus, bevor du eingegraben wirst. Nimm dir Zeit zu träumen, komm bewusst wieder im Hier und Jetzt an, krempel deine Ärmel hoch und tu, was zu tun ist.

 

Freude spürst du in dir, wenn du ausdrückst, was in dir steckt. Wenn du andere daran teilhaben lässt an dem, was du zu geben hast. Was hat die Welt davon, wenn deine Potentiale verkümmern oder du sie für dich behältst? Wäre doch ewig schade drum. 

Womit würdest du dich am liebsten jede freie Minute beschäftigen?

Ist es deine Liebe zu den Pflanzen? Die Freude am Umgang mit Kindern oder Alten? Dein Bedürfnis zu schreiben oder auf der Bühne zu stehen? Menschen oder Tiere zu berühren? Eine ordentliche Buchhaltung zu führen? Okay, ich weiß, das Bedürfnis hast du nicht. Willst du tanzen? Putzen? Ja, auch Putzen kann glücklich machen! Willst du forschen? Fasziniert dich die Technik oder die Fotografie?

Teile deine Freude, dein Wissen und dein Können mit der Welt und die Welt wird sich dir öffnen. Und der Himmel auch ;). Dazugehören und wachsen, das sind unsere elementaren Bedürfnisse. Zusammen ergeben wir einen schönen, bunten, leckeren Kuchen und unser Leben wird ein Genuss. Ein Himmel auf Erden. Freude und Erfüllung können sehr leise sein. Mach deine Augen und deine Ohren auf. Nach außen, aber auch nach innen - in dich hinein. Hör zu und sieh hin, was du wahrnimmst. Dein nächster kleiner Schritt wird dir dann klar sein. 

Ob es ein Leben nach dem Tod gibt?

Schwer zu sagen. Schließlich ist ja noch niemand wirklich endgültig gestorben und dann wieder zu uns Lebenden zurückgekehrt. Sterben kann man ja nicht ausprobieren. Eine Antwort mit Garantie kann dir also niemand geben. Wozu auch? 

Ich finde, es ist unsere schöne Pflicht, DIESES LEBEN wertzuschätzen als das, was es ist: ein Geschenk. Atemzug für Atemzug. Und es so zu gestalten, dass wir garantiert ein erfülltes Leben VOR unserem Tod haben. 

 

Ich geh jetzt Kuchen backen. Ich mag den Geruch so.

  

Doris 

Nicht was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben, macht unser Schicksal aus. (Marie von Ebner-Eschenbach)

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